In Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels ist es entscheidend, die Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse der Beschäftigten stärker zu berücksichtigen, um gesundheitlich nachhaltige Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Doch wie empfinden Erwerbstätige ihre beruflichen Belastungen? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen dem Empfinden der Arbeitsmerkmale und deren Wichtigkeit?
Als Datengrundlage diente eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung in der deutschsprachigen Bevölkerung. Für die Auswertung wurden die Antworten von 3044 Erwerbstätigen zwischen 18 und 67 Jahren betrachtet. Die Ergebnisse zeigen: Die weiblichen Befragten sind vor allem in den Dienstleistungs- und soziokulturellen Bereichen tätig, in letzteren insbesondere Mütter. Die männlichen Befragten sind überwiegend in der Produktion und im technischen Bereich tätig.
Die Mehrheit der Befragten empfindet ihre Arbeitsbelastung als moderat. Dennoch empfinden 33 Prozent eine höhere Arbeitsbelastung durch Zeitdruck. 26 Prozent geben an, dass die mentalen Belastungsgrenzen erreicht werden. Bei körperlichen Belastungsgrenzen sind dies 23 Prozent. Die Ergebnisse zeigen, dass die hohen Arbeitsbelastungen vor allem bei Frauen vorzufinden sind. Insbesondere Frauen ohne Kinder erreichen ihre körperliche Belastungsgrenze häufiger.
Ein sicherer Arbeitsplatz ist für Männer und kinderlose Frauen am wichtigsten. Väter legen zudem Wert auf ein festes Einkommen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, während Mütter flexible Arbeitszeiten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders schätzen.
73 Prozent stufen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtiges Arbeitsmerkmal ein. Damit wird deutlich: Soll eine höhere Erwerbsbeteiligung von Müttern erreicht werden, sollten vor allem die Rahmenbedingungen der Erwerbstätigkeit angepasst werden.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://library.fes.de/pdf-files/a-p-b/21411-20240911.pdf
Weiterführende Informationen:
iga.Report 35: „Gesundheitliche Chancengleichheit im Betrieb: Schwerpunkt Gender“
iga.Wegweiser: „Achtsamkeit am Arbeitsplatz“