Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und zunehmende soziale Ungleichheiten sind Gründe, warum die Verknüpfung von Gesundheit(sförderung) und Nachhaltigkeit zu einer bedeutenden Zukunftsaufgabe für Betriebe wird. Dabei gilt es zu erkennen, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden nicht nur von individuellen Ressourcen abhängt, sondern gleichermaßen von äußeren Faktoren wie dem Arbeitsumfeld und der ökologischen Umwelt beeinflusst wird. Eine gesunde Umwelt kann dabei als ein förderlicher Faktor für die Gesundheit angesehen werden. Zudem gilt Gesundheit als eines der stärksten Argumente für den Klima- und Umweltschutz sowie die Förderung nachhaltiger Entwicklung.
HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG
Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bedarf es dahingehend der Entwicklung spezifischer Handlungsansätze und Empfehlungen zum Klimaschutz (Mitigation) sowie zur Klimaanpassung (Adaption) für verschiedene Settings und Zielgruppen. Ein zentrales Setting stellt dabei der Betrieb dar, da ein Großteil der Bevölkerung mehr als zwei Drittel des Tages am Arbeitsplatz verbringt. In jüngster Zeit wurden zahlreiche Konzepte und Standards entwickelt, die die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit im Betrieb im ganzheitlichen Sinn (auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene) verdeutlichen, wie zum Beispiel die Sustainable Development Goals (SDG), Corporate Social Responsibility (CSR) inklusive der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder Environmental Social Governance (ESG) mit den Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS). Diese Vorgaben bringen neue Herausforderungen für Betriebe mit sich, die zukünftig immer relevanter werden.
Ein Blick in die Unternehmenspraxis zeigt, dass eine erste Annäherung von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Nachhaltigkeit bislang vor allem in Form von einzelnen Initiativen und Projekten stattfand.
Diese greifen aber zu kurz, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Ziel des vorliegenden Wissensbands war es daher, einerseits Chancen und Herausforderungen bei der Verknüpfung beider Themen aufzuzeigen, andererseits ein systematisches und strukturiertes Umsetzungskonzept zur Verfügung zu stellen, das aus Qualitätskriterien und Praxisanregungen besteht. Dies soll die schrittweise Verknüpfung von BGF und ganzheitlicher Nachhaltigkeit im Betrieb ermöglichen.
Dabei richtet sich der Wissensband insbesondere an Verantwortliche im Bereich der BGF bzw.
des BGM, Verantwortliche im Bereich Human Ressources (HR) und Qualitätsmanagement (QM),
Nachhaltigkeitsmanager:innen sowie weitere Personen, die sich mit Gesundheits- und/oder Nachhaltigkeitsthemen im Setting Betrieb auseinandersetzen.
Materialien und weiterführende Links: Gesundheit und Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz gemeinsam gedacht -- Argumente, Qualitätskriterien und Praxisanregungen zur Verknüpfung der beiden Themen im Setting Betrieb